Warum ist Selfcare so wichtig?
Das moderne Leben kann sich anfühlen wie ein Jonglierakt, bei dem wir zwischen Arbeit, Beziehungen und Familie kaum Luft holen können. Oft verwechseln wir das Gefühl, unter Stress zu stehen, mit Energie – aber was passiert dabei eigentlich mit unserem Körper?
Stell dir deinen Körper wie einen Mikrokosmos vor, der täglich Energie und Nährstoffe liefert. Doch diese Ressourcen sind begrenzt. Durch Schlaf, gutes Essen und schöne Momente mit anderen tanken wir Energie, aber häufig verbrauchen wir mehr, als wir zurückgewinnen. Unser hektischer Alltag führt häufig dazu, dass Selbstfürsorge und ein gesunder Lebensstil aus dem Blickfeld verdrängt werden.
In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) ist Selbstfürsorge seit Tausenden von Jahren ein zentraler Bestandteil. Sie wird als Lebensstilmedizin verstanden, bei der 80 % auf die tägliche Lebensführung und 20 % auf Behandlung entfallen. Das bedeutet, dass es darum geht, wie du deinen Tag gestaltest: Was du morgens als erstes machst, was du isst, wie du dich bewegst, wie du denkst und woran du glaubst. Gesundheit ist mehr als die Abwesenheit von Krankheit – es ist ein Gefühl von Vitalität, Resilienz und Ganzheitlichkeit. Statt darauf zu warten, dass eine Krankheit entsteht, liegt der Fokus auf Prävention.
Selfcare in der TCM
In der chinesischen Medizin steht der Begriff Yang Sheng im Mittelpunkt – was wörtlich „das Leben nähren“ bedeutet. Es geht dabei nicht um gelegentliche Verwöhnmomente wie ein heißes Bad oder eine Massage, sondern um tägliche Routinen, die deine Gesundheit fördern und erhalten. Yang Sheng bietet dir einen Werkzeugkasten voller kleiner, aber effektiver Techniken, die du in deinen Alltag einbauen kannst. Es ist ein persönliches Gesundheitsmanagement-System, das dich dabei unterstützt, dauerhaft Wohlbefinden zu schaffen. Wenn wir uns jeden Tag ein bisschen um unsere Gesundheit kümmern, schaffen wir ein stabiles Fundament für unser Wohlbefinden – das ganze Jahr über.
Ein altes chinesisches Sprichwort bringt diesen präventiven Ansatz auf den Punkt: „Ein Tropfen Vorbeugung ist besser als ein Eimer Heilung.“
Was bedeutet Selfcare?
Selbstfürsorge wird oft mit luxuriösen Auszeiten wie einem Spa-Besuch oder einem langen Bad gleichgesetzt. Aber in Wirklichkeit umfasst Selbstfürsorge alles, was du bewusst für deine körperliche, emotionale und geistige Gesundheit tust – und das im Alltag. Während die westliche Medizin oft erst bei akuten Krankheiten ansetzt, sieht die chinesische Denkweise eine Krankheit als Zeichen dafür, dass die Selbstfürsorge ins Ungleichgewicht geraten ist.
Der Kern von Selbstfürsorge liegt darin, das Gleichgewicht wiederherzustellen. Kleine, scheinbar unbedeutende Probleme können sich sonst zu größeren Gesundheitsproblemen entwickeln.
Selbstfürsorge ist dabei individuell. Für eine berufstätige Mutter kann das bedeuten, sich einen Moment allein in einem Café zu gönnen. Für jemand anderen ist es vielleicht der wöchentliche Yogakurs, um die Woche mit klarem Kopf zu beginnen. Hier gibt es kein Richtig oder Falsch – wichtig ist, dass du dich selbst reflektierst und herausfindest, was dir gerade guttut.
Wie Passt Selfcare in deinen Alltag?
Das Wichtigste ist, klein anzufangen. Große Veränderungen können überwältigend sein, also fokussiere dich auf 3 bis 4 kleine Dinge, die du in deinen Alltag integrieren möchtest. Zum Beispiel könntest du 10 Minuten früher aufstehen, um 5 Minuten zu meditieren oder dir bewusst Zeit für ein Dankbarkeitsritual zu nehmen.
Sobald diese kleinen Gewohnheiten zu einem festen Bestandteil deines Lebens geworden sind – wie das tägliche Zähneputzen – kannst du weitere Routinen hinzufügen. Wichtig ist, dass du dich nicht überforderst. In der Selbstfürsorge gilt: Weniger ist mehr, solange du es achtsam und kontinuierlich praktizierst.
Welche positiven Auswirkungen hat selfcare?
Die positiven Effekte von Selbstfürsorge sind grenzenlos. Mehr Energie, besserer Schlaf, eine gesunde Verdauung, hormonelles Gleichgewicht und emotionales Wohlbefinden sind nur einige der Vorteile.
Es kann schwer sein, den direkten Nutzen zu sehen, weil Selbstfürsorge Ungleichgewichte oft schon im Keim verhindert. Aber stell dir vor: Eine 1-minütige Gua Sha-Routine kann Spannungen im Gesicht und Kiefer lösen – und dadurch Kopfschmerzen, Migräne oder sogar Zahnprobleme vorbeugen.
Wenn du eine besonders stressige Phase erlebst, kann eine 5-minütige Meditationspraxis dabei helfen, klarer zu denken, Entscheidungen bewusster zu treffen und deine Beziehungen zu bereichern.
Selbstfürsorge ist kein Luxus, sondern eine Investition in dich selbst
Und nebenbei hat sie auch positive Auswirkungen auf deine Familie, Kinder und Kollegen. Sich gut um sich selbst zu kümmern, bildet die beste Basis für gesunde Beziehungen.
Fazit: Dein persönlicher Weg zu Mehr gesundheit
Selbstfürsorge bedeutet, Verantwortung für dein Wohlbefinden zu übernehmen und jeden Tag etwas für dich zu tun. Es muss nichts Großes oder Zeitaufwändiges sein – oft sind es die kleinen, konsistenten Dinge, die den größten Unterschied machen. Yang Sheng, das uralte Prinzip der TCM, erinnert uns daran, dass Prävention der Schlüssel zu einem gesunden und ausgeglichenen Leben ist.
Also nimm dir einen Moment Zeit, reflektiere und finde heraus, was dir und deiner Gesundheit gerade guttut. Egal, ob es ein Moment der Stille, Bewegung oder einfach ein bewusster Atemzug ist – dein Körper, Geist und Seele werden es dir danken.
Wie die chinesische Medizin dich unterstützen kann
Die Chinesische Medizin ist ein ganzheitliches Gesundheitssystem, das darauf abzielt, Körper, Geist und die Umwelt in Einklang zu bringen. Sie kann dir also dabei helfen, deinen Gesundheitszustand zu optimieren, indem sie präventiv wirkt und bestehende Beschwerden ganzheitlich behandelt. Was dich bei uns in der Praxis und auf Retreats erwartet:
Individuelle Diagnostik und Behandlung
TCM betrachtet deinen Körper als einzigartig. Mit Methoden wie der Zungen- und Pulsdiagnostik wird dein aktueller Zustand analysiert, um eine individuell angepasste Behandlung zu entwickeln.
Ziel ist es, Ungleichgewichte im Qi (Lebensenergie), Yin und Yang sowie in den Organfunktionen zu erkennen und auszugleichen
Förderung von körperlichem und emotionalem Wohlbefinden
Akupunktur: Kann Stress, Schlafprobleme, Schmerzen oder Verspannungen lindern und die Selbstheilungskräfte aktivieren.
Kräutermedizin: Stellt natürliche Mischungen zusammen, die dich bei spezifischen Gesundheitszielen wie Entgiftung, Immunstärkung oder Hormonbalance unterstützen können.
Ernährungslehre: Basierend auf den fünf Elementen hilft die TCM dir dabei, eine Ernährung zu finden, die auf deine Konstitution abgestimmt ist.
Qigong und Tai Chi: Nutze sanfte Bewegungsübungen, die die Energiezirkulation fördern, deine Muskulatur stärken und den Geist beruhigen.
Ganzheitliche Betrachtung
TCM berücksichtigt nicht nur körperliche Symptome, sondern auch emotionale und energetische Zustände.
Besonders bei chronischen Beschwerden, bei denen westliche Methoden oft nur symptomatisch arbeiten, kann die TCM dir dabei helfen, tiefgreifende Verbesserungen zu erzielen.
Stressbewältigung und Resilienz
Durch Akupunktur und Kräutertherapie kann TCM helfen, die Stressresistenz zu erhöhen und den Körper gegen äußere Belastungen zu stärken.
Schlafprobleme, Erschöpfung und mentale Überlastung können gezielt angegangen werden.
Die Nächste Schritte für dich
Suche dir einen qualifizierten TCM-Therapeuten in deiner Nähe, der Erfahrung in der Behandlung von Problemen hat, die du angehen möchtest.
Überlege, welche Gesundheitsziele für dich am wichtigsten sind, und teile dies in der Anamnese mit.
Sei offen für die Kombination aus TCM und eventuell ergänzenden westlichen Ansätzen für ein optimales Ergebnis.